Die mexikanische Menschenrechtsverteidigerin Sandra Domínguez © Privat
Die mexikanische Menschenrechtsverteidigerin Sandra Domínguez © Privat
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Mexiko: Anwältin Sandra Domínguez verschwunden

Sandra Domínguez und ihr Mann, Alexander Hernández, sind Opfer des Verschwindenlassens geworden. Sandra Domínguez ist eine indigene Menschenrechtsverteidigerin der Ayuuk (Mixe) aus Oaxaca, einem Bundesstaat im Süden Mexikos. Sie ist Anwältin und vertritt Fälle von Gewalt gegen Frauen vor Gericht.

2020 hat sie eine WhatsApp-Gruppe von Beamten des Bundesstaats Oaxaca öffentlich angeprangert. In dem Gruppenchat wurden intime Bilder indigener Frauen geteilt.

Wie Angehörige von Sandra Domínguez dem Büro der Generalstaatsanwaltschaft des mexikanischen Bundesstaats Oaxaca mitteilten, wurden sie und ihr Mann zuletzt am 4. Oktober 2024 in ihrem Haus im Süden von Oaxaca gesehen. Den lokalen Behörden zufolge wurde das Fahrzeug der Opfer später im benachbarten Bundesstaat Veracruz gefunden.

Die mexikanischen Behörden müssen alle erforderlichen Schritte ergreifen und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen, um Sandra Domínguez zu finden – und zwar in Abstimmung mit ihren Angehörigen und allen für die Suche verantwortlichen Stellen.

Fordere jetzt von den mexikanischen Behörden, alles Nötige zu unternehmen, um Sandra Domínguez und ihren Mann zu finden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

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Sandra Domínguez ist eine indigene Menschenrechtsverteidigerin der Ayuuk (Mixe) aus Oaxaca, einem Bundesstaat im Süden Mexikos. Sie ist Anwältin und vertritt Fälle von Gewalt gegen Frauen vor Gericht. 2020 hat sie eine WhatsApp-Gruppe von Beamten des Bundesstaats Oaxaca öffentlich angeprangert. In dem Gruppenchat wurden intime Bilder indigener Frauen geteilt. Auch Sandra Domínguez gehörte zu denen, deren Bilder weitergegeben wurden. Sie reichte Strafanzeige gegen einen der am Chat beteiligten Beamten ein.

Sandra Domínguez und ihr Mann Alexander Hernández wurden zuletzt in ihrem Haus im Bundesstaat Oaxaca gesehen und sind seit dem 4. Oktober 2024 „verschwunden“. Den lokalen Behörden zufolge wurde das Fahrzeug der Opfer später im benachbarten Bundesstaat Veracruz gefunden, wo die Behörden und Sicherheitskräfte ebenfalls nach den beiden suchen.

Die Angehörigen von Sandra Domínguez, die den Behörden ihr Verschwinden am 8. Oktober mitgeteilt haben, fordern von diesen eine wirksame und rasche Suche, um sie lebend zu finden. Außerdem fordern sie die Gewährleistung ihres Rechts, auch selbst suchen zu dürfen.

Situation von Vermissten und "Verschwundenen" in Mexiko

Die Anzahl vermisster oder „verschwundener“ Personen ist in Mexiko nach wie vor hoch. Im Jahr 2024 registrierte die Nationale Suchkommission (CNB) mindestens 10.228 neue Meldungen zu vermissten oder verschwundenen Personen. Nach offiziellen Angaben wurden zwischen 1952 und Oktober 2024 insgesamt 116.615 Personen als vermisst oder verschwunden registriert. 

Das Verschwindenlassen von Menschen bringt Familien, Angehörige und Gemeinschaften dazu, nach den Vermissten zu suchen. Doch diejenigen, die nach verschwundenen oder vermissten Personen suchen, sind ernsthaften Risiken ausgesetzt. Sie laufen Gefahr, selbst dem Verschwindenlassen zum Opfer zu fallen, getötet, unterdrückt oder bedroht zu werden.

In dem Bericht „Searching Without Fear: International Standards for protecting women searchers in the Americas“ verweist Amnesty International auf internationale Menschenrechtsnormen, nach denen die Suche nach Menschen, die Opfer des Verschwindenlassens wurden, ein Recht ist. Angesichts der Tatsache, dass die meisten Suchenden in Nord- und Südamerika Frauen sind, geht der Bericht auch auf die internationalen Verpflichtungen der Staaten ein, diese vor den besonderen Risiken, Bedrohungen und Angriffen zu schützen, denen sie als Frauen ausgesetzt sind.